Du als stillende Mutter kennst das Gefühl allzu gut: Plötzlich macht sich ein harter, schmerzender Knoten in deiner Brust bemerkbar. Der Milchstau kündigt sich an, eine unangenehme Situation, die schnelles Handeln erfordert.
Milchstau ist kein Tabuthema.
Wenn du bemerkst, dass deine Brust spannt, sich verhärtet hat oder du gar Schmerzen spürst, gilt es, rasch zu reagieren. Im besten Fall lässt sich ein Milchstau leicht in den Griff bekommen.
Was ist Milchstau?
Milchstau entsteht, wenn Milch in den Milchkanälen der Brust nicht richtig abfließen kann. Es bildet sich dann eine Blockade, die zu einem unangenehmen Stau führt.
Dies kann aufgrund verschiedener Faktoren geschehen, beispielsweise unregelmäßiges Stillen, falsche Anlegetechnik des Babys oder Druck auf die Brust durch enge Kleidung. Auch Stress kann die Situation verschlimmern und zu einem Milchstau beitragen.
Die Folge ist oft eine schmerzhafte Schwellung, die zusätzlich von Spannungsgefühlen begleitet sein kann.
Definition und Häufigkeit
Ein Milchstau bezeichnet das Verbleiben von Muttermilch in den Brustdrüsen, was zu Verhärtungen und Schmerzen führen kann.
Wenn sich in der gestauten Milch Keime entwickeln, kann die Körpertemperatur häufig über 39 °C steigen. Typische Anzeichen eines beginnenden grippalen Infekts wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und allgemeine Erschöpfung treten auf. Die betroffenen Stellen an der Brust röten sich, Druck verursacht starke Schmerzen und die Haut fühlt sich gespannt an.
Fakt: Rund ein Drittel aller stillenden Mütter erlebt mindestens einmal einen Milchstau, also ein weit verbreitetes Phänomen. |
Häufig tritt dieser Zustand in der Anfangsphase des Stillens auf, kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt aufgrund verschiedener Ursachen entstehen. Zu diesen zählen eine unzureichende Entleerung der Brust oder mechanische Hindernisse.
Ein effektives Management und vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um die Häufigkeit und Schwere von Milchstaus zu reduzieren und das Stillen zu erleichtern.
Was kannst du tun?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um einem Milchstau vorzubeugen und behandeln.
Vorbeugung
- Häufiges und vollständiges Entleeren der Brust: Stell sicher, dass du regelmäßig stillst, um die Milchkanäle frei zu halten. Achte darauf, dass dein Baby richtig angelegt ist und aus beiden Brüsten trinkt, um eine gleichmäßige Entleerung zu gewährleisten.
- Unterstützende Kleidung: Trage bequeme und gut sitzende BHs, die nicht zu eng sind und genügend Unterstützung bieten. Vermeide enge Kleidung, die Druck auf die Brust ausüben kann.
- Ruhe und Entspannung: Stress kann zu einem Milchstau beitragen, daher ist es wichtig, für ausreichend Ruhe und Entspannung zu sorgen. Nimm dir Zeit für dich selbst, um Stress abzubauen.
Behandlung
- Massage: Massiere sanft deine Brust, um den Milchfluss zu fördern und die Blockaden zu lösen. Streiche dabei vorsichtig von der Seite zur Brustwarze hin.
- Wärme: Verwende warme Kompressen oder dusche warm, um die Durchblutung in der Brust zu verbessern und die Milch wieder zum Fließen zu bringen. Ein warmes Bad kann ebenfalls helfen, die Muskeln zu entspannen.
- Wickel: Ein Wickel mit Retterspitz Äußerlich wirkt kühlend und lindert die Symptome des Milchstaus.
- Kühlen: Nach dem Stillen kannst du kalte Kompressen oder in ein Tuch gewickeltes Eis verwenden, um Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren.
- Expertenhilfe einholen: Falls du weiterhin Probleme mit Milchstaus hast oder sich deine Symptome verschlimmern, solltest du einen Facharzt oder eine Stillberaterin aufsuchen. Sie können dir individuelle Tipps an die Hand geben, um mit dem Milchstau umzugehen.
Denk daran, dass ein Milchstau normalerweise keine ernsthafte Gefahr darstellt und mit den richtigen Maßnahmen behoben werden kann. Hör auf deinen Körper, achte auf die Bedürfnisse deiner Brust und such bei Bedarf professionelle Unterstützung auf.
Das Stillen sollte eine positive und schmerzfreie Erfahrung für dich sein. Symptome eines Milchstaus können sehr unangenehm sein, aber zum Glück gibt es Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um damit umzugehen und ihn sogar zu verhindern.